Drogenkonsum ist nie ohne Risiko. Unter anderem besteht die Gefahr, abhängig zu werden. Und Safer Sex kann schwerer fallen, wenn man "druff" ist. Wir wollen niemanden dazu animieren, Drogen zu nehmen. Wenn du dich aber dazu entschieden hast, findest du hier Informationen, wie du gesundheitliche Risiken reduzieren kannst und was im Notfall zu tun ist.
Bei starkem Alkoholkonsum kommt es zu Störungen der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit. Koordinationsfähigkeit, Sprache und Urteilskraft werden zunehmend beeinträchtigt. Es fällt dir dann vielleicht schwerer, auf Safer Sex zu achten.
Wenn du HIV-Medikamente nimmst, denk daran, dass bei Alkohol plus Viramune® oder Proteasehemmern die Leberschädigung verstärkt wird, bei Sustiva® und Atripla® ist das Risiko psychischer Nebenwirkungen erhöht. Zusammen mit Videx® erhöht Alkohol das Risiko einer lebensgefährlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Mehr unter www.hiv-drogen.de.
Wenn du auf einer Party Drogen nimmst, sollte jemand in der Nähe sein, dem du vertraust. Das gilt auch umgekehrt: Achte auf deine Freunde! Lass niemanden zurück, wenn du weißt, dass er Drogen genommen hat. Und wenn du einen Freund länger nicht gesehen hast, dann schau nach ihm – vielleicht braucht er deine Hilfe.
Teilt einander mit, was ihr einwerft, dann könnt ihr besser helfen, wenn etwas schief geht. Tipps für den Notfall findest du hier: www.drugscouts.de/de/lexikon/erste-hilfe
Wenn du HIV-Medikamente nimmst, gefährdest du mit Drogen möglicherweise deine Gesundheit: Chems und Co. können dann schneller, stärker oder länger wirken. Umgekehrt können Drogen die Wirkung der HIV-Medikamenten verstärken oder abschwächen. Du riskierst dann auch stärkere Nebenwirkungen oder die Entwicklung von Resistenzen.
Wechselwirkungen zwischen Drogen und Medikamenten können außerdem zu psychischen Problemen führen oder bestehende verstärken. Auch das Nervensystem kann Schaden nehmen.
Nicht zuletzt können Drogen deinen Tagesrhythmus verändern, sodass du deine HIV-Medikamente nicht im gewohnten Zeitabstand oder vielleicht gar nicht einnimmst. Auch so können sich Resistenzen entwickeln. Wenn du also feiern gehst, pack auch genügend Medikamente ein und lass dich von deinem Handy an die Einnahme erinnern!
Erfahr mehr unter www.hiv-drogen.de.
Weil du mit kaum einer Substanz so vieles so heftig schief gehen kann. Besonders gefährlich: GHB/GBL plus Alkohol - diese Kombination solltest du ganz vermeiden.
Die Wirkung von GHB/GBL hängt stark von deiner Tagesform ab: Nimm es nie alleine, damit im Notfall jemand mit klarem Kopf Hilfe holen kann! Vorsicht beim Nachlegen: Insbesondere nach dem Essen kannst du das trügersiche Gefühl haben, dass die Wirkung zu früh nachlässt.
Nimm als Anfänger nie mehr als 0,5 ml – wenn du nachdosieren willst, warte mindestens zwei Stunden und nimm dann nur eine geringe Dosis.
Um genau dosieren zu können, nimm eine Spritze mit Milliliterskala. Am besten, du machst das schon zu Hause im nüchternen Zustand.
Wenn du slammst, sorg dafür, dass es hell genug ist, damit du siehst, was du tust. Verwende nur eigene, sterile Spritzen - bei jedem Konsum eine neue.
Hepatitis C wird häufig über Blutreste an gemeinsam benutzten Spritzen übertragen!
Potenzmittel wie Viagra sorgen dafür, dass dein Schwanz länger steif bleibt. Sie können aber auch Nebenwirkungen haben, zum Beispiel Senkung des Blutdrucks, schnellerer Herzschlag, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
Wenn du HIV-Medikamente nimmst, ist ein lebensgefährlicher Blutdruckabfall möglich. Mehr unter www.hiv-drogen.de.
Bei Potenzspritzen solltest du auf jeden Fall Cockringe aus Metall weglassen: Im Fall einer Dauererektion müsste er operativ entfernt werden. Verwende bei der Anwendung von Potenzspritzen nur Cockringe aus Gummi oder verzichte besser ganz darauf.
Eine gute Vorbereitung senkt Risiken. Dazu gehört auch, möglichst bei Leuten zu kaufen, denen du vertraust und die ihren Stoff vielleicht selber nehmen. Zu Partys nimm alles mit, was du zum Drogenkonsum brauchst: ein eigenes Röhrchen zum Sniefen beziehungsweise eigene, sterile Spritzen, falls du spritzt. Beim gemeinsamen Benutzen von Röhrchen oder Spritzen besteht die Gefahr einer Ansteckung mit HIV oder Hepatitis.
Um Drogennotfälle zu vermeiden, stell dir vorher deine Rationen zusammen – nüchtern und mit klarem Kopf kannst du besser dosieren.
Hör auf Freunde, wenn sie dich darauf ansprechen, dass sich dein Verhalten und deine Persönlichkeit verändert haben oder dass du dein Äußeres vernachlässigst. Auch wenn du dich von selbst zurückziehst oder alte Hobbys aufgibst, solltest du Hilfe suchen.
Diese findest du bei der Schwulenberatung oder einer Suchtberatungsstelle, beim Hausarzt oder bei den Beratungsangeboten der Aidshilfe (online, telefonisch oder persönlich).
Du solltest sofort reagieren. Hab keine Angst, etwas falsch zu machen: Jede Hilfe ist besser als wegschauen. Manchmal helfen schon ein Glas Wasser, frische Luft oder beruhigende Worte, zum Beispiel bei Angstzuständen. Bring den Betroffenen in eine ruhige Umgebung, wo die Luft besser ist. Bleib bei ihm und versuche, ihn zu beruhigen.
Wenn du die Situation nicht mehr einschätzen kannst, ruf 112 an. Wenn du weißt, was der Betroffene genommen hat, sag es den Sanitätern - das kann Leben retten! Das Rettungspersonal steht unter Schweigepflicht und wird nicht die Polizei informieren.
Es gibt „Upper“ und „Downer“. Upper nennt man Drogen und Medikamente, die wachmachen und aufputschen, zum Beispiel Koffein, Speed (Amphetamin), Crystal (Methamphetamin), Ecstasy, Kokain, Mephedron, LSD und Medikamente wie Ritalin (Methylphenidat). Downer sind Substanzen, die beruhigend oder betäubend wirken und sogar zum Atemstillstand führen können. Hierzu zählen unter anderem Alkohol, Cannabis, GHB/GBL, Ketamin und die Medikamentengruppe der Benzodiazepine.
Zudem gibt es potenzsteigernde Mittel wie Viagra, die die Durchblutung des Schwanzes steigern.
Es ist grundsätzlich schwer einzuschätzen, wie zwei oder mehr Substanzen „wechselwirken“. Manche Kombis können sogar lebensgefährlich sein. Detaillierte Infos zu Wechselwirkungen zwischen Drogen beziehungsweise mit HIV-Medikamenten findest du unter www.hiv-drogen.de
Es kommt immer auf die Droge an. Grundsätzlich wird empfohlen: Warte mindestens zwei Stunden, bevor du nachlegst. Wenn du zu früh oder zu viel nachnimmst, bringst du dich vielleicht in Gefahr, weil du die Wirkung nicht mehr abschätzen kannst und der Körper das „Mehr“ nicht verarbeiten kann.
Bereite deine Rationen zum Nachkonsum möglichst schon zu Hause im nüchternen Zustand vor, am besten mit einer Spritze mit Milliliterskala.
Mach dir vorher bewusst: Ich will Safer Sex machen, und bereite dich soweit wie möglich vor. Nimm Kondome, Gleitmittel und bei Bedarf auch Handschuhe mit. Verstaue sie so, dass du sie immer griffbereit hast.