Anton Hysén hat dem schwedischen Fußball-Magazin „Offside“ in einem Interview gesagt, er sei schwul und Fußballer – und das sei überhaupt kein Widerspruch
Und sie bewegt sich doch! Was viele für unmöglich hielten, ist nun passiert: Ein Fußballprofi hat sich geoutet. Der 20jährige schwedische Spieler Anton Hysén sagte dem schwedischen Fußballmagazin „Offside“: „Ich bin Fußballer – und ich bin schwul. Solange ich meine Leistung bringe, spielt es doch überhaupt keine Rolle, ob ich auf Frauen oder Männer stehe.“
So entspannt wie das klingen mag, Hysén ist sich durchaus bewusst, dass er nach seinem mutigen Schritt ab jetzt eine Vorreiterrolle für andere im Fußball einnimmt. Und er ist selbst überrascht davon, der einzige Profi in der schwedischen Liga zu sein, der offen schwul ist. „Das ist krank, wenn man darüber nachdenkt. Wo zum Teufel sind die anderen?“
Der Sohn des schwedischen Fußballstars Glenn Hysén spielte bis vor kurzem mit dem FC BK Häcken in der ersten Liga und kickt nach längeren Verletzungspausen nun für den Viertlegisten Utsiktens BK aus Göteborg. Beobachter sagen dem 20-Jährigen jedoch eine Zukunft voraus.
Dass die nun in Gefahr sein könnte, ist ihm bewusst. „Es kann sein, dass ein Club Interesse an mir zeigt. Und dann hört der Trainer, dass ich schwul bin, und sie ändern ihre Meinung über mich.“ Trotzdem hat er sich gern geoutet. Aus seiner Sicht ist seine Orientierung nun nicht mehr sein Problem, sondern das des Clubs für den er arbeitet.
Der bekannteste offen schwule Fußballer in Deutschland ist Marcus Urban. Der spielte bis Anfang der 1990er bei Rot-Weiss-Erfurt als Profi, outete sich aber erst vor drei Jahren in seinem Buch „Versteckspieler“. Darin schrieb er, ihm selbst seien drei ungeoutete schwule Fußballer in der Bundesliga bekannt.
Ob die sich durch Hyséns Verhalten ermutigen lassen, bleibt abzuwarten.
(pasch)