Mauerfall in China

Jetzt ist es amtlich: Das Einreiseverbot für Menschen mit HIV ist aufgehoben.

Pünktlich zur Weltausstellung: China erlaubt Menschen mit HIV die Einreise. Weitere Länder könnten folgen.

Die chinesische Einreisemauer ist gefallen. Foto: Wikipedia, Samuel Li

Letzte Woche klebte noch ein vorsichtiges Fragezeichen hinter unserer Meldung, in der wir über Hinweise zur bevorstehenden Aufhebung des Einreiseverbots für Menschen mit HIV berichteten. Jetzt ist es nicht nur bestätigt sondern sogar bereits umgesetzt: Die Regierung hat das Verbot komplett und dauerhaft gestrichen. Pünktlich zum Start der Expo-Weltausstellung, die am 1. Mai in Shanghai eröffnet wird.

Nun wollte die chinesische Regierung mit dieser Maßnahme nicht vordergründig den Tourismus ankurbeln – der gewählte Zeitpunkt war schlicht gut für die Imagepflege. In einem offiziellen Statement heißt es, man sei zu der Einsicht gelangt, mit dem Verbot aus den Achtziger Jahren kein wirksames Instrument gegen die Verbreitung von HIV zu besitzen. China folgt damit der Argumentation, die zuletzt auch in den USA und in Korea entsprechende Regelungen zum Kippen gebracht hat.

Damit bleiben zwar weltweit noch gut 50 Länder übrig, die die Reisefreiheit von Menschen mit HIV beschneiden, doch die Signalwirkung wird nicht ausbleiben. Die HIV/Aids-Organisation der Vereinten Nationen, UNAIDS, meldete bereits, dass auch die Ukraine und Namibia entsprechende Gesetzesänderungen vornehmen wollten.

Informationen über Einreisebeschränkungen für Menschen mit HIV weltweit sind unter www.hivtravel.org abrufbar.  

Weitere aktuelle Informationen zum Thema gibt es auch im Blog der Deutschen AIDS-Hilfe.

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