Manny bloggt: Meine ersten vier Wochen als Welt-AIDS-Tag-Botschafter

Manny ist Botschafter der diesjährigen Welt-Aids-Tag-Kampagne. Sein Gesicht sieht man zur Zeit auf Plakaten, Anzeigen und in einem Kinospot. Wie sich diese neue Bekanntheit anfühlt und wie er die ersten vier Wochen erlebt hat, erzählt er hier im Blog.

Es war die richtige Entscheidung, Botschafter zu werden. Vor genau vier Wochen ging die Welt-Aids-Tag-Kampagne an den Start. Überall ist sie jetzt sichtbar, auf Plakaten in Bushaltestellen oder U-Bahnhöfen, als Werbespot in Kinos, im Internet – und ich mittendrin – einer von sechs Botschaftern. Sich überall in der Stadt zu sehen, ist zwar ein komisches Gefühl, es macht mich aber auch sehr stolz.

Altenpfleger Manny Müller (Foto:BZgA)

Persönlich hat sich für mich nicht wirklich etwas verändert. Denn ich bin genauso wie ich vorher war und will auch so bleiben. Ich bin froh und stolz, dass ich den Schritt gegangen bin, mein „positiv sein“ öffentlich zu machen. Ich hätte sonst wohl nie erfahren, wie offen die Menschen in meinem Umfeld (Chef, Kollegen, Freunde und nicht zuletzt die Familie) zu mir und meiner Infektion stehen. Dafür bin sehr dankbar. Ich bin viel selbstbewusster und offener geworden. Für mich ist es jetzt einfacher vor allem in der Arbeitswelt mit meiner Infektion umzugehen und mein Gesicht zu zeigen.

Bei der Presseveranstaltung der Welt-Aids-Tag-Kampagne am 23. Oktober in Berlin traf ich auch auf Gesundheitsminister Daniel Bahr. Am Anfang war ich schon ein wenig aufgeregt. Aber irgendwie war es dann sehr witzig – denn wer steht schon mal mit Daniel Bahr in der Küche, schnippelt Salat und hält dazu noch ein kleines Schwätzchen. Wir unterhielten uns sogar kurz über meinen Arbeitsplatz. Ein bisschen befremdlich war dann schon der große Andrang der vielen Presseleute, überall Kameras, Fotoapparate und Fragen, die auf einen einprasselten.

Nachdem die Kampagne dann so richtig sichtbar wurde, war ich natürlich auf die Reaktionen in meinem Umfeld gespannt. Und ich muss ehrlich sagen, es gab bisher überhaupt keine negativen Reaktionen. Ganz im Gegenteil. Die Aktion hat den Zusammenhalt bei der Arbeit gestärkt. Sogar mein Chef hat einen Kommentar auf der Welt Aids Tag Website hinterlassen. Er schrieb: „Meine Frau und ich sind stolz darauf dich als Mitarbeiter in unserem Altenheim zu haben. Du bist mit der aufrichtigste Mensch, den wir kennen und du hast den genau richtigen Beruf der haargenau zu deiner Person passt […]“. Mit diesen ehrlichen Worten hat er mich wirklich sehr berührt.

Nicht zu vergessen, der Kommentar von meinem Mann „Ich habe das große Glück, mit Manny verheiratet zu sein und es war mir immer wichtig, sein Engagement in Sachen HIV und AIDS zu unterstützen, weil ich weiß, wie wichtig es ihm ist […]“.

Diese Worte haben mich bestärkt und sehr bewegt. Beeindruckt haben mich auch die vielen positiven Reaktionen auf Facebook, in der positiven Community und in der örtlichen Aids Hilfe.

Ich wünsche mir mit dieser Aktion, die seinen Höhepunkt am 1. Dezember findet, dass Menschen mit HIV im Arbeitsalttag nicht benachteiligt werden und von Ihren Kollegen und Vorgesetzten Respekt und Unterstützung erhalten – genauso wie ich.

Zum Facebook-Profil von Manny Müller

Website Welt-Aids-Tag-Kampagne

(Manfred Müller)

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