2013 wurden in Deutschland 5.015 Syphilis-Fälle registriert. Dabei seien vier von fünf aller gemeldeten Fälle vermutlich auf sexuelle Kontakte zwischen Männern zurückzuführen.
Demnach stieg die Zahl der gemeldeten Fälle um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2010 nimmt die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle kontinuierlich zu. Dies teilt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin mit. Die Zunahme der Syphilis-Fälle sei nicht nur auf vermehrte Testungen zurückzuführen, heißt es dort weiter. Der im Vergleich zu früheren Jahren höhere Anteil deute darauf hin, dass die Zahl der frischen Syphilis-Infektionen tatsächlich gestiegen sei.
Bundesweit lag die Anzahl der Syphilis-Neuerkrankungen im Jahr 2013 statistisch gesehen bei 6,1 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die höchsten Zahlen wurden in Berlin (23,6), Hamburg (18,5) und Bremen (8,0) registriert. Die größten relativen Anstiege zwischen 2012 und 2013 gab es in den Städten Nürnberg (+174 %), Stuttgart (+102 %) und Dresden (+89 %).
Der anhaltende Anstieg der gemeldeten Syphilis-Infektionen zeige, wie wichtig die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Syphilis-Infektionen sei, so das Robert Koch-Institut in seinem Bericht. Zudem regt das RKI an, das Bewusstsein für einen möglichen Zusammenhang zwischen Syphilis und HIV zu stärken: Liegt eine Syphilis vor, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von HIV beim Sex erhöht. Bei einer neu diagnostizierten Syphilis sollte daher ein HIV-Test angeboten werden, gleiches gelte auch umgekehrt, so die Empfehlung.
Regionalspezifische Analysen der Syphilis-Meldedaten können hier nach verschiedenen Merkmalen abgerufen werden: https://survstat.rki.de/
Das aktuelle Epidemiologische Bulletin: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/50/Art_01.html