Dieses Gefühl des Miteinanders … – Ein trans* Mann in der schwulen Lederszene

Alexander zieht es in schwule Lederkneipen. Warum sich der 30-jährige trans* Mann dort wohlfühlt, hat er uns erzählt.

Alexander zieht es in schwule Lederkneipen. Warum sich der 30-jährige trans* Mann dort wohlfühlt, hat er uns erzählt.

Sportklamotten und vor allem Leder haben mich schon immer angemacht. Ich liebe den Geruch von Leder und das Gefühl, das dieses Material auslöst. Es schmiegt sich an wie eine zweite Haut. Außerdem erzeugt Leder sexy Geräusche. Das Knarzen bärtiger Kerle in voller Montur – geil!

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Als Alexander mit vielleicht 20 das erste Mal in Fetischklamotten auf die Straße ging, fühlte sich das einfach nur richtig an.

Als ich mit vielleicht 20 das erste Mal in Fetischklamotten auf die Straße ging, fühlte sich das einfach nur richtig an. Zwar trug ich aus Kostengründen eine Zimmermannshose statt Leder. Aber immerhin waren die Stiefel echt und das Outfit passte nicht nur zusammen, sondern vor allem auch zu mir. Ich benutzte damals noch einen weiblichen Vornamen und ließ mich als Frau anreden. Mein Coming-out als trans* Mann hatte ich erst mit 25. Auch die Umgebung war eine andere als heute. Ich bin in Hetero-Kneipen mit Fetischpublikum gegangen.

Mit der Transition hat sich das geändert. Wenn ich ausgehe, dann fast ausschließlich in schwule Fetischläden. Andere Bars, wo man sich mit seiner Clique um einen Tisch voller Cocktails setzt, sind nicht mein Ding. Außerdem schätze ich den Zusammenhalt, der die Fetischszene kennzeichnet. Dieses Gefühl des Miteinanders tut gut.

Die Fetisch-Szene ist Neuem gegegnüber aufgeschlossener
In der Lederszene und der BDSM-Szene allgemein treffen meiner Erfahrung nach Menschen aufeinander, die Neuem aufgeschlossen gegenüberstehen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie ihre Vorlieben selber erst einmal entdecken müssen. Das gelingt halt nur, wenn man über Sex und Identität nachdenkt und auch offen darüber redet. Ich will es mal so auf den Punkt bringen: Eine Hetero-Frau, die auf Fesselspiele steht, oder ein schwuler Mann, der sich in Lederjocks fisten lässt, gehen tendenziell gelassen mit einem trans* Outing um.

Das bedeutet nicht, dass immer alles so läuft, wie ich es mir wünsche. Klar kommt es auch mal vor, dass Flirts scheitern. Manchmal zeigt ein Mann, den ich scharf finde, zunächst Interesse, zieht dann aber weiter. Das kann damit zu tun haben, dass ich trans* bin und ihn das irritiert. Das kann aber auch ganz andere Gründe haben – so wie bei den Flirts anderer Leute auch. Deshalb habe ich damit auch kein Problem. Menschliche Beziehungen sind nun einmal vielschichtig.

Mehr zum Thema schwule trans* Männer: www.iwwit.de/trans

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Alexander schätzt den Zusammenhalt, der die Fetischszene kennzeichnet.
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