Für seine erste Gummiparty musste er sich vor gar nicht allzu langer Zeit noch schnell Klamotten besorgen – ab Freitag steht er in Chicago als Kandidat zum Mr. International Rubber auf der Bühne: Olivier, unser Rollenmodell im November. Wir drücken die Daumen!
Als Mr. Rublcub 2010 fliegt Olivier hin – und als Mr. International Rubber 2011 würde er gerne zurückkommen. Und das, obwohl noch gar nicht lange in der Gummiszene unterwegs ist und schon vor der Wahl in Karlsruhe so aufgeregt war, dass er fast nicht teilgenommen hätte! (Mehr darüber in Oliviers Geschichte). Sollte der 32-jährige Franzose jetzt tatsächlich auch die Herzen der internationalen Gummigemeinde im Sturm erobern, wäre es ein echt kometenhafter Aufstieg. Am Sonntag wissen wir, auf welchem Platz Olivier landet. Wir drücken die Daumen und haben den Kandidaten kurz vor seinem Abflug noch schnell interviewt.
Olivier, jetzt geht’s los. Schon aufgeregt?
Ja, sehr! (lacht) Meine Freunde sagen alle: „Keine Angst, ist doch alles nur ein Spiel.“ Aber die Leute vom Rubclub haben sehr viel für mich getan, den Flug gebucht und so weiter. Ich denke schon, dass sie von mir eine Medaille erhoffen. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben!
Was musst du denn tun, um den Titel zu gewinnen?
Also, erst mal muss ich natürlich mit vielen verschiedenen Gummiklamotten posieren. Außerdem gibt es ein Interview, in dem ich gefragt werde, warum ich Gummi mag, warum ich Mr. Rubber werden will und was ich tun möchte, wenn ich den Titel gewinnen sollte. Und außerdem kaufen die Organisatoren irgendeinen überraschenden Gegenstand – das kann zum Beispiel eine Gummiente sein – und wir Teilnehmer müssen dann damit einen spontanen Auftritt abliefern.
Hast du schon überlegt, was du im Interview antwortest? Was würdest du für die Gummiszene machen wollen?
Ich habe ja in diesem Jahr als Mr. Rubclub schon viel gemacht. Ich war vor allem in Deutschland unterwegs, aber auch in Frankreich und den Niederlanden. In der Gummiszene gibt es noch viel zu tun. Das Angebot ist insgesamt zwar schon nicht schlecht, auch in Spanien und Italien gibt es einige spezielle Veranstaltungen. Aber in Österreich und England muss zum Beispiel definitiv noch mehr passieren. Im Moment mischen sich auf vielen Veranstaltungen die verschiedenen Fetische – von Leder über Sportswear und Lycra bis Gummi –, aber es gibt dort noch keine richtigen Gummi-Partys.
Warum muss es denn eine reine Gummi-Party sein?
Viele Gummileute mögen das lieber. Sie stehen nun mal auf Gummi. Und beim Sex spielt das auch eine Rolle. In der Lederszene ist zum Beispiel oft Crisco als Gleitmittel im Spiel, und das macht die Gummiklamotten kaputt. (Crisco zerstörkt auch Kondome und Latexhandschuhe. Mehr Informationen über das richtige Gleitgel für Sex mit Gummi gibt es hier. Anm. d. Red.)
Was würdest du als Internationaler Repräsentant der Gummi-Szene noch anstoßen?
Wir brauchen noch mehr Partys, wo junge Leute Gummi mal ausprobieren können, so wie im Rubclub in Karlsruhe. Da gibt es die Möglichkeit, sich Klamotten auszuleihen. Viele Leute haben Interesse an Gummi, aber die Sachen sind sehr teuer - so ein Oberteil kann schon mal 120 Euro kosten. Mit einem Verleih gibt man jedem die Möglichkeit, sich trotzdem einfach mal ein Bild zu machen und einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Die wichtigste Frage: Warum magst du eigentlich Gummi so gerne?
Aus vielen Gründen! Es ist wie eine zweite Haut. Man kann den Körper genau sehen, weil es so eng anliegt, aber man ist nicht nackt. Ich mag es, wenn es bei einem Mann noch etwas auszupacken gibt. Wenn man Gummi selber trägt, fühlt es sich an, als würde man leicht massiert. Und man kann es auf vielerlei Weise in Sexspiele integrieren.
Gleich steigst du in den Flieger nach Chicago. Warst du schon mal in den USA?
Nein, und ich werde in Chicago auch nicht viel Zeit haben, mir etwas anzuschauen. Leider hatte ich nicht mehr genug Urlaub übrig, um länger zu bleiben. Ich habe alles verbraucht – für die Events in der Gummiszene und für ICH WEISS WAS ICH TU.
Olivier, wir wünschen dir viel Glück. Halt uns auf dem Laufenden!
Ich schreibe, sobald ich weiß, wie es ausgegangen ist.
(Interview: Holger Wicht)
Homepage des Wettbewerbs Mr. International Rubber
Homepage des Rubclub (veranstaltet Partys in Karlsruhe und Berlin)
Gummientenfoto: knipseline/pixelio.de