Ohne Papst geht alles besser

Kaum hat der Heilige Vater das Land verlassen, führt Portugal die Homoehe ein.

Kaum hat der Heilige Vater das Land verlassen, führt Portugal die Homo-Ehe ein: Der konservative Präsident hat das entsprechende Gesetz unterzeichnet – wenn auch mit Bauchschmerzen.

Er hat unterschrieben: Staatspräsident Silva

Anibal Cavaco Silva bietet dem Papst Paroli: Der portugiesische Staatspräsident hat ein Gesetz unterzeichnet, dass die Ehe in Portugal für homosexuelle Paare öffnet. Das gab er am Montagabend in einer Fernsehansprache bekannt.

Benedikt der XVI. hatte bei einer Predigt im Wallfahrtsort Fatima am Freitag Kirchenmitarbeiter indirekt dazu aufgerufen, gegen das Gesetz zu kämpfen und die Homoehe als „äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderung der Gegenwart“ bezeichnet.

Damit erweist sich Portugal zu 100 Prozent demokratisch, obwohl zu gut 90 Prozent katholisch. Der Konservative Silva merkte allerdings an, das Unterzeichnen wäre ihm nicht leicht gefallen. Er fände es aber wichtig, die Nation nach dem Streit um das von der sozialistischen Regierungskoalition eingebrachte Gesetz nun zu einen, um sich auf die Bewältigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Portugals zu konzentrieren. Portugal wird von der Eurokrise schwer gebeutelt. Die Kreditwürdigkeit des Landes war in den letzten Wochen mehrfach heruntergestuft worden.

Portugal  ist nach Belgien, Spanien, den Niederlanden, Norwegen und Schweden nun das sechste europäische Land, in dem homosexuelle Paare heiraten können.

(Paul Schulz)

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