Doppelt preiswürdig

Am Samstag wurden in Düsseldorf IWWIT- und Welt-Aids-Tags-Rollenmodell Marcel Dams und die ICH WEISS WAS ICH TU!-Kampagne der Deutschen AIDS-Hilfe mit dem EXIT-Award ausgezeichnet

Als am 21. Januar in Düsseldorf die Szenepreise des NRW-Schwulenmagazins EXIT, die EXIT-Awards, verliehen wurden, gab es für die Deutsche AIDS-Hilfe und die ICH WEISS WAS ICH TU!-Kampagne gleich doppelt Grund zur Freude: Der Ehrenpreis der Redaktion für herausragendes ehrenamtliches Engagement ging an Marcel Dams, der 2011 und 2012 nicht nur für IWWIT, sondern auch für die Welt-Aids-Tags-Kampagne von Deutscher AIDS-Hilfe, der Deutschen Aids-Stiftung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als Rollenmodell unterwegs war und ist. Den Exit-Award für die beste Anzeigenkampagne bekamen das Schwulenreferat der DAH und die ICH WEISS WAS ICH TU-Kampagne gemeinsam. Besonders hervorgehoben wurden dabei die MIR REICHTS!-Anzeigen aus der Kampagne zum Tag gegen Homophobie 2011. Für diese Motive votierten fast 50 Prozent der EXIT-Leser.

In der Laudatio wurde Marcel für sein authentisches, ehrliches Auftreten gelobt. Durch das offene Berichten aus seinem Leben als junger Positiver –über seine Schwierigkeiten mit der Infektion und die Notwendigkeit, sich seine Sexualität neu zu „erarbeiten“, aber auch über die Entwicklung hin zu einem selbstbewussten Umgang mit HIV – sei er zu einem Vorbild für viele HIV-Infizierte geworden und habe vielen Nichtinfizierten ein neues Bild vom Leben mit HIV gezeigt.

Marcel bedankte sich mit einer berührenden Rede, in der er noch einmal hervorhob, HIV-Positive seien nicht schuld an ihrer Infektion. „Wir machen alle Fehler. Ich hab ’nen Fehler gemacht, ihr habt bestimmt auch schon mal Fehler gemacht, wenn ihr Glück hattet, hatte dieser Fehler nicht diese Konsequenzen. Niemand hat das Recht, uns zu diskriminieren. Niemand hat das Recht, uns auszugrenzen. Niemand hat das Recht, uns Schuld zuzuweisen.“ Sein Engagement sei wichtig, weil Diskriminierung und Ausgrenzung von HIV-Positiven auch heute noch an der Tagesordnung seien, besonders am Arbeitsplatz.

Den Preis für die Anzeigenkampagne nahm der Leiter von IWWIT, Matthias Kuske, stellvertretend für das gesamte Team entgegen. DAH-Schwulenreferent Dirk Sander sagte: „Ich freue mich, dass gerade diese Motive ausgezeichnet werden. Mir ist auch persönlich wichtig, dass so noch einmal hervorgehoben wird: Nur in Gesellschaften ohne Homophobie ist erfolgreiche HIV-Prävention möglich. Schön, dass diese Botschaft so gut ankommt.“

ICH WEISS WAS ICH TU! möchte in diesem Rahmen noch einmal großes Lob für den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlich Engagierten der Kampagne und ihre Präsenz auf vielen CSDs in NRW und bundesweit aussprechen und sich herzlich bei ihnen bedanken. Dank an all die, die IWWIT lokal, regional und bundesweit in Aidshilfen, Präventionsteams und im Kampagnenteam ermöglichen und an die vielen Ehrenamtler, die überall in der Szene für die Kampagne aktiv sind und ihr ihr Gesicht geben. Der Preis gehört auch euch!

(pasch)

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