Kurzinfos Syphilis
- Übertragung: Übertragen wird Syphilis beim Sex, zum Beispiel beim Ficken und Blasen.
- Schutz: Kondome senken das Risiko einer Übertragung, schützen aber nicht vollständig.
- Diagnose: Syphilis macht oft keine Symptome – daher sollte man sich mindestens einmal im Jahr darauf testen lassen.
- Behandlung: Mit Antibiotika-Spritzen lässt sich eine Syphilis gut behandeln.
- Symptome: Die Syphilis verläuft in mehreren Phasen, wobei zeitweise keine Symptome auftreten. Typisch für die Anfangsphase ist ein weißer Krater. Bleibt die Syphilis über lange Zeit unbehandelt, kann sie schwere Schäden im Körper anrichten.
Übertragung
Die Syphilis, auch Lues genannt, ist sehr ansteckend. Sie kann beim Sex leicht übertragen werden: beim Blasen und Ficken (egal ob aktiv oder passiv), beim Lecken, beim Fisten, über gemeinsam gebrauchte Sextoys und Gleitmitteltöpfe.
Wie kann ich mich schützen?
- Mit Kondomen beim Ficken und Latex-Handschuhen beim Fisten verringerst du das Übertragungsrisiko. Wichtig: Für jeden neuen Partner ein neues Kondom oder einen neuen Handschuh verwenden.
- Gleitmitteltöpfe am besten nicht gemeinsam benutzen.
- Kontakt mit nässenden Stellen und Blut vermeiden.
- Sexspielzeug nicht mit mehreren Partnern verwenden oder für jeden neuen Partner ein neues Kondom drüberziehen. Das Sexspielzeug immer gründlich reinigen.
- Bei analen Fingerspielen nicht von einem Partner zum anderen gehen, ohne die Hände zu waschen.
Mit den genannten Methoden lässt sich das Risiko senken, einen vollständigen Schutz gibt es jedoch nicht. Deshalb empfehlen wir dir, dich einmal im Jahr auf Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper und Chlamydien testen zu lassen.
Syphilis und HIV
Bei Menschen mit HIV verläuft die Syphilis häufig anders, schneller und schwerer. Es ist wichtig, dass der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin sich sowohl mit Syphilis als auch mit HIV auskennt.
Eine Syphilis erhöht das HIV-Übertragungsrisiko. Bei Menschen mit unbehandelter HIV-Infektion und zusätzlicher Syphilis-Infektion, kann HIV leichter auf die Sexpartner übertragen werden.
Expertenvideo zur Syphilis
Lange glaubte man, sie spiele keine Rolle mehr: die Syphilis. Seit einigen Jahren jedoch nimmt die Zahl der Infektionen wieder zu, insbesondere bei schwulen Männern. Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, informiert über Übertragungswege, Verlauf, Behandlung sowie Schutzmöglichkeiten bei Syphilis.
Test und Behandlung
Für einen Syphilis-Test wird Blut abgenommen. Wenn man schon einmal eine Syphilis hatte, liefert nur ein Labortest ein zuverlässiges Ergebnis. Ein Schnelltest würde aufgrund der früheren Erkrankung immer positiv ausfallen.
Achtung: Bei Menschen mit Immunschwäche (zum Beispiel bei unbehandelter HIV-Infektion) fällt ein Syphilis-Test in manchen Fällen trotz klarer Symptome fälschlicherweise negativ aus („falsch negatives Ergebnis“).
Eine Syphilis kann mit Antibiotika-Spritzen gut behandelt werden. Das dauert meistens zwei bis drei Wochen. Wichtig: Behandlung auf jeden Fall zu Ende führen!
Wenn du HIV-positiv bist, kann es Besonderheiten bei der Behandlung geben. Frag am besten deinen Arzt oder deine Ärztin.
Informiere möglichst deine letzten Sexpartner, damit sie sich auch untersuchen lassen können.
Symptome: Wie sich eine Syphilis zeigt
Stadium 1: Frühestens eine Woche nach dem Sex fängt es mit einem kleinen roten Knötchen an, dann bildet sich ein münzgroßer weißer Krater: gut sichtbar an Eichel, Vorhaut oder Sack, weniger gut sichtbar auf der Zunge oder der Wangenschleimhaut, gar nicht sichtbar im Arsch. Der Krater ist hart und tut nicht weh. Dann verschwindet er. Die Syphilis jedoch bleibt. Meist wird sie in diesem Stadium nicht bemerkt.
Stadium 2: Wenn der Krater verschwunden ist, hast du die Syphilis-Bakterien bereits überall in deinem Körper. Von dort aus senden sie Warnzeichen, die aber ebenfalls wieder verschwinden, zum Beispiel Müdigkeit und Schlappheit, leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten. Typisch ist ein Ausschlag, der am Rumpf auftritt und auch Hand- und Fußsohlen befällt. Häufig sind auch Beläge auf der Zunge und in der Mundhöhle sowie Stellen, die an Feigwarzen erinnern.
Stadium 3: Bleibt die Syphilis unbehandelt, können die Bakterien im Laufe vieler Jahre massive Schäden an inneren Organen wie Leber, Herz und Magen, an Blutgefäßen, Skelett und Gelenken sowie am zentralen Nervensystem verursachen.