Safer-Use-Regeln
Du kannst dich vor Infektionen beim Drogenkonsum schützen, indem du immer nur deine eigene Spritze und das eigene Zubehör verwendest. Generell ist es weniger riskant, Drogen zu sniefen (schnupfen) oder zu rauchen, als sie zu spritzen.
Die folgenden Regeln sollen dir für einen sicheren Umgang mit Drogen helfen:
Spritzen/Slammen
Aufgrund des unvermeidlichen Kontakts mit Blut stellt der intravenöse Konsum (Spritzen, auch Slamming genannt) die risikoreichste Konsumform hinsichtlich HIV und Hepatitis dar.
Blutreste an und in der Nadel sowie in der Spritze, sowie an weiteren Konsumutensilien wie Löffel, Filter oder Wasser können HIV und andere Viren sowie Bakterien in hoher Konzentration enthalten, auch wenn das Blut mit bloßem Auge nicht erkennbar ist.
Deswegen solltest du immer nur dein eigenes Spritzbesteck und deine eigenen Konsumutensilien benutzen und die Sachen nicht weitergeben/teilen. Im Idealfall nimmst du für jeden „Druck“ ein neues Spritzbesteck.
In vielen Städten gibt es Einrichtungen, wo sterile Spritzbestecke kostenlos oder für einen sehr niedrigen Preis ausgegeben werden oder wo du alte Spritzen gegen neue tauschen kannst. Spritzenautomaten ermöglichen den Zugang rund um die Uhr. Spritzenautomaten in deiner Nähe findest du über die Website www.spritzenautomaten.de.
Wenn es einmal unumgänglich sein sollte, ein Spritzbesteck zu verwenden, das von anderen bereits genutzt wurde, solltest du es wenigstens auskochen oder desinfizieren. Eine Anleitung dazu gibt es in der Broschüre „Safer Use“. Diese kannst du hier downloaden.
Ausführlichere Infos und was du beachten solltest findest du auf unserer Sonderseite zum Thema.
Keine Geldscheine
Gerollte Geldscheine solltest du zum Sniefen überhaupt nicht benutzen. Sie sind scharfkantig, können die Nase verletzen und sind meist schon durch viele Hände gewandert und damit oft voller Krankheitserreger.
Sniefen
Drogen wie Kokain und Speed, aber auch Heroin können auch durch ein Röhrchen in die Nase gezogen werden. Die Risiken einer Überdosis sowie Infektionsrisiken sind beim Sniefen geringer als beim Spritzen.
Achtung: Über winzige Verletzungen in der Nasenschleimhaut, die beim Sniefen leicht entstehen, können Hepatitis-Viren an und in die Röhrchen gelangen und auf andere übertragen werden. Deswegen solltest du beim Sniefen immer nur dein eigenes Röhrchen benutzen!
Rauchen
Beim Rauchen von Crack oder Metamphetamin entstehen hohe Temperaturen, die zu Verletzungen der Lippen und Schleimhäute im Mund führen können. Durch die betäubende Wirkung nimmst du solche Verletzungen erst später wahr.
Um Hepatitis–C-Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, dass du deine Pfeife keinesfalls mit anderen teilst und sie ausschließlich in deinem Mund landet.
Teilen?
Manche Drogenkonsumenten teilen gemeinsamen „Stoff“, indem sie ihn erst aufkochen und in einer Spritze aufziehen und dann – nach den Teilstrichen auf der Spritze bemessen – weitergeben.
Dabei holt jeder Konsument seinen Anteil mit der eigenen Spritze aus der ersten Spritze heraus. Trotzdem ist diese Methode riskant. Denn wenn die erste Spritze oder Nadel, das Wasser oder der Filter bereits benutzt waren, können Viren, Bakterien und Pilze weitergetragen werden.
Um Drogen gerecht aufzuteilen, gibt es nur eine hygienische Lösung: Man teilt das Pulver, und jeder sucht sich seine Portion aus. Dann benutzt jeder seine eigene Spritze und seine eigenen Konsumutensilien wie Löffel, Wasser und Filter.
Auch das gemeinsame Ziehen oder Sniefen von Kokain oder anderen nasal konsumierbaren Substanzen ist überaus beliebt. Achte darauf, dass jeder ein eigenes Röhrchen hat und die Unterlage sauber ist. Vermeide die Nutzung von Geldscheinen oder Strohhalmen, sondern nutze weiches, sauberes Papier (einige Clubs verfügen im Sanitärbereich über Einmalröhrchen). Um nicht aufgenommene Streckmittel aus der Nase zu entfernen, solltest du 5–10 Minuten nach dem Sniefen deine Nase schnäuzen oder mit einem feuchten Taschentuch reinigen.