Schwerpunkt HIV-Test (1): Schnelltest in der Sauna

Wegen des großen Erfolges: Im Herbst finden wieder IWWIT-Testwochen statt.

Im Oktober startet die zweite Runde der IWWIT-Testwochen. Sie sollen schwule Männer anregen, einen HIV-Test zu machen, damit sie gegebenenfalls rechtzeitig mit einer Therapie beginnen können. Die Ergebnisse der Testwochen 2009 zeigen: Das funktioniert.

Die Vorbereitungen laufen: Im Herbst gehen die Testwochen von ICH WEISS WAS ICH TU (IWWIT) in die zweite Runde. Vom 1. Oktober bis zum 31. November gibt es im Rahmen der Aktion in über 50 deutschen Städten Gelegenheit, sich auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen – in Metropolen genauso wie in ländlichen Regionen. Viele der Testangebote finden in der schwulen Szene statt.

Die Testwochen sollen vor allem jene zu Test und Beratung motivieren, die noch nie bei einem HIV-Test waren oder sich schon länger nicht mehr haben testen lassen. Dafür gibt es gute Gründe: Ein Viertel bis ein Drittel der HIV-Positiven in Deutschland wissen nicht, dass sie infiziert sind. 

Dabei ist es heute sehr wichtig, möglichst früh von der Infektion zu erfahren. Nur wer rechtzeitig mit einer Behandlung beginnt, kann die medizinischen Möglichkeiten der HIV-Therapien optimal nutzen und Schäden vom Immunsystems abwenden.

Wenn möglichst viele Menschen über ihren Status Bescheid wissen, trägt das außerdem dazu bei, dass HIV seltener übertragen wird.

Um möglichst viele Männer zu erreichen, werden neben Aidshilfen und Gesundheitsämtern auch neue, eher untypische Testorte ausprobiert. Im vergangenen Jahr fanden 20 der insgesamt 531 Testangebote direkt dort statt, wo Männer Sex mit Männern haben: auf Cruisingparkplätzen oder in schwulen Saunen.

Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die Ergebnisse der Testwochen 2009: Ein Fünftel der Teilnehmer ließ sich erstmals auf HIV testen. Insgesamt fanden mehr als 2500 HIV-Tests statt. 66 der Tests fielen positiv aus.

49 Prozent der schwulen oder bisexuellen Teilnehmer entschieden sich für Schnelltests. Das Angebot soll in den Testwochen 2010 deswegen ausgebaut werden. (Infos zum Thema Schnelltest gibt es hier.)

Gleichzeitig werden wieder Untersuchungen zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen wie Hepatitis und Syphilis angeboten. Solche Krankheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren oder das Virus weiterzugeben. Vor allem die Syphilis hat erheblichen Einfluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland. Und natürlich gilt auch bei Syphilis & Co: früh erkannt, Gefahr gebannt. 

Ein weiteres Ziel: Die Testwochen sollen Männer erreichen, die besonders von einer HIV-Infektion bedroht sind, etwa weil sie im letzten Jahr häufig riskanten Sex hatten. Verstärkt angesprochen werden sollen Männer, die bisher keinen guten Zugang zu Test- und Beratungsangeboten haben, weil sie wenig gebildet sind und zu wenig über HIV wissen.

Hier sollen die IWWIT-Testwochen 2010 noch besser werden: Menschen mit niedrigem Bildungsniveau wurden 2009 deutlich zu wenig erreicht: 68 Prozent der Test-Teilnehmer hatten Abitur.

(Philip Eicker)

Freitag auf iwwit.de: Die Zeiten ändern sich – 25 Jahre HIV-Test in Deutschland

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